Wenn dir alle Türen offen stehen, welche sollst du dann nehmen? Mit dieser Frage, die vor allem die Millenials bewegt, beschäftigt sich die junge Autorin Gesa Neitzel in ihrem zweiten Buch. Sie nimmt uns mit auf ihren Weg zu einem selbstbestimmten und glücklichen Ich und damit einer besseren Gesellschaft — weg vom Informations- hin zum Intuitionszeitalter.
Von Rebecka Hoch
Oft wird der Kopf geschüttelt über das Jammern der Generation Y, der die Welt offen steht und die von außen betrachtet mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurde. Gesa Neitzel, Wahlberlinerin, TV-Redakteurin und eben dieser Generation entsprungen, führte ein Leben, um das sie viele beneideten. Doch dann schmiss sie alles hin und ließ sich zur Rangerin ausbilden.
Ihre 2016 erschienene Geschichte „Frühstück mit Elefanten“ über ihre Zeit im südlichen Afrika wurde zum Bestseller. In ihrem neuen Buch nimmt sie ihre Leserinnen mit auf den Weg, der sie zu dieser Entscheidung führte, und der bis in ihre Kindheit reicht. Dabei entdeckt Neitzel, dass sie ihre innere Stimme, die sie liebevoll ihren Elefanten nennt, viel zu lange ignorierte bis sie mit Panikattacken morgens im Bad kämpfte.
Die Zeit in Afrikas Wildnis hat ihr Klarheit gebracht und lehrt sie tagtäglich Lektionen fürs Leben und für eine bessere Gesellschaft, mit denen sie andere inspirieren möchte.
Für Neitzel ist klar, nur in der Stille der Wildnis können wir in uns hinein hören und wirklich feststellen, was wir möchten. Dabei sieht sie die Suche nach dem persönlichen Glück als Grundlage für eine bessere, glücklichere Welt.
Die große Frage, die sich nicht nur Millenials stellen, was wir machen wollen so lange wir leben, beantwortet uns Neitzel nicht. Aber mit zahlreichen wunderschönen und unterhaltsamen Anekdoten aus dem Busch und mit dem Blick auf afrikanische Traditionen wie den Sangomas in Südafrika, bereitet sie uns den Weg, uns mit unserer Intuition und Spiritualität auseinanderzusetzen.
Häufig wird die Autorin, Rangerin und Reiseveranstalterin gefragt, ob ihr Leben eine ähnliche Wendung genommen hätte, wenn sie für ihre Auszeit anstatt nach Südafrika nach Kanada gegangen wäre. Ihre erfrischende Antwort: „Das weiß ich nicht“.
Das ist generell das Sympathische an diesem Buch, denn es hat keinen Anspruch auf Richtig oder Falsch oder den einen Weg zum Glück. Es ist ein sehr persönlicher Einblick in das Leben und die Gedanken einer jungen Frau, die das gewagt hat, von dem viele träumen: Ihrer inneren Stimme vertrauen und mutig Entscheidungen treffen.
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