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Was mach ich mit meinem investierten Geld? Entnehmen – aber mit Plan

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Du hast investiert und möchtest das Kapital „auf der hohen Kante“ nun entnehmen? Wer sich sein Geld nach und nach auszahlen lassen möchte, kann einen Entnahmeplan einrichten. Das ist wie ein Dauerauftrag. Ein paar Kriterien und Überlegungen sind aber wichtig vorab. Und so geht’s. 

Von Antje Erhard

Du hast investiert und jetzt eine größere Summe zur Verfügung? Jetzt ist ein guter Plan wichtig, was du damit machst. Wenn du das Geld nicht auf einmal brauchst, kannst du es nach und nach auszahlen lassen. Als Rente oder Zusatzeinkommen. Dann ist ein Entnahmeplan eine sinnvolle Lösung. Deinvestieren nennt man das im Fachchinesisch. Ein Entnahmeplan ist eine Art Dauerauftrag, bei dem du nicht einzahlst, sondern Geld ausgezahlt bekommst. 

Der große Vorteil eines solchen Entnahmeplanes ist: Du hast regelmäßig Einkünfte. Du kannst das Geld nach und nach entnehmen. Das restliche Kapital verzinst sich weiter. Ein Entnahmeplan zeigt, welchen Betrag in welchem Zeitraum du wie häufig entnehmen kannst. Und du siehst, wie viel du noch investieren und sparen solltest, um das Ziel zu erreichen. 

Einfache Kriterien 

Die erste Frage auf dem Weg zum Entnahmeplan ist, ob das Kapital am Ende der Laufzeit aufgebraucht sein soll oder nicht. Entnahmepläne funktionieren mit oder ohne Kapitalverzehr. Das heißt, sie können so angelegt werden, dass immer Kapital erhalten bleibt, oder das Geld wird über eine festgelegte Laufzeit aufgeteilt und ist an dessen Ende aufgebraucht. Bei einem Plan ohne Kapitalverzehr entnimmst du nur die Erträge aus der Kapitalanlage. Das sind Zinsen, Dividenden, Wertsteigerungen. Das eigentliche Kapital bleibt auf dem Konto. 

Außerdem ist wichtig, wie lange das angesparte Kapital reichen soll. Auch wie lange es reichen muss. Die meisten von uns gehen mit 65 bzw. 67 Jahren in Rente. Frauen werden aber in Deutschland im Schnitt 83,6 Jahre alt, Männer 78,9. 20 Jahre Planung sind da realistisch. Viele gehen ja sogar früher in Rente. 

Nächster wichtiger Punkt ist die Rendite: Sie darf nicht zu üppig bemessen werden. Ein Blick in die Historie der vergangenen mindestens 20 Jahre ist eine Hilfe. Das sagt aber über die Zukunft der Renditen nichts aus.   

Im dritten Schritt überleg dir, in welchen Zeiträumen du das Kapital ausgezahlt haben möchtest: Monatlich, pro Quartal, pro Halbjahr oder pro Jahr. 

Wer in ETFs oder Fonds investiert hat, kann entsprechende ETF- und Fondssparpläne erstellen. Die Erträge schwanken hier mit der Marktlage, allerdings sind auch die Renditen höher als bei einem Auszahlplan von Bankguthaben. Bei einem Bankauszahlplan werden die festgelegten Zinsen vom Sparkonto, Tages- oder Festgeld ausgezahlt.  

Was bringen 25.000 Euro ein? 

Du kannst einfach online berechnen, wie viel du von deinem angesparten Kapital entnehmen kannst. Die zwei bekannten Methoden mit und ohne Kapitalverzehr gibt es auch hier. Solche Entnahmerechner gibt es auf verschiedenen Plattformen. 

Berechnen wir doch mal, wie viel Geld du monatlich nehmen kannst, wenn du 25.000 Euro angespart hast. Nehmen wir fünf Prozent Verzinsung an. Ohne Kapitalverzehr kannst du monatlich 101,85 Euro entnehmen (Quelle: finanzfluss.de). Das heißt, diese Summe steht dir regelmäßig zur Verfügung, weil du ja „lediglich“ die Erträge – sprich Zinsen, Wertsteigerungen, Dividenden – auszahlen lässt.  

Mit Kapitalverzehr musst du zunächst einen Zeitraum festlegen. Sagen wir 20 Jahre, über die die angesparten 25.000 Euro reichen sollen bei weiterhin 5 Prozent. Dann kannst du monatlich 20 Jahre 163,46 Euro auszahlen lassen. Danach ist das Kapital aufgebraucht.  

Fünf Prozent Zinsen sind nach Inflation recht realistisch. Ein breit angelegter ETF schafft über die vergangenen 20 Jahre betrachtet 7,5 Prozent. Davon mussten wir in den vergangenen 20 Jahren in Deutschland 1,5 Prozent Inflation abziehen. Die ist derzeit viel höher – schon klar. In den kommenden Jahren dürfte sie sich aber auf 2,5 Prozent einpendeln.  

Wieso eigentlich 20 Jahre? Siehe Rentenalter und Lebenserwartung. Viele von uns gehen früher als mit 65 oder 67 in Rente. Dann muss das angesparte Geld entsprechend länger reichen. 

Wie viel Geld brauchst du eigentlich: Jetzt berechnen 

Mit einem Entnahmerechner kannst du aber auch berechnen, wie viel Kapital du benötigst, wenn du eine bestimme Summe regelmäßig ausgezahlt haben möchtest.   

Angenommen, du möchtest 300 Euro monatlich ohne Begrenzung zur Verfügung haben und wir nehmen wieder fünf Prozent Zinsen an. Damit das möglich ist, müsstest du ein Vermögen von 73.635 Euro angespart haben (Quelle: Finanzfluss) 

Je früher du anfangen kannst, Kapital aufzubauen, um so einfacher ist es: Langfristig sind kleinere Beträge notwendig, weil der Faktor Zeit für uns spricht. Wer spät beginnt vorzusorgen hat weniger Zeit und muss höhere Beträge aufwenden, aber auch das ist machbar: Denn mit zunehmendem Alter und fortschreitender Karriere werden wir besser bezahlt und können uns auch mehr Vorsorge leisten. 

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