Stiftungen tragen dazu bei, die Gesellschaft nachhaltig positiv zu beeinflussen. Dank der Hilfe von Stifter:innen schafft SOS-Kinderdorf bessere Zukunftschancen für benachteiligte Kinder und Jugendliche. Die Förderprojekte im In- und Ausland sind vielfältig. Ein Fokus liegt auf Bildungsangeboten.
Bildung ist ein wichtiges und zugleich ungerecht verteiltes Gut. Auch für Deutschland belegen Studien schon lange, dass Bildungschancen immer noch von Faktoren wie sozialer Herkunft und finanziellen Mitteln bestimmt werden. Die Coronapandemie hat diesen Graben vertieft, indem sie jenen, die es schon vorher schwer hatten, das Lernen oft unmöglich machte. SOS-Kinderdorf setzt sich dafür ein, dass Bildung allen zuteilwird und schafft so Zukunftsperspektiven.

© SOS-Kinderdorf e.V. / Maximilian Geuter
Ein gutes Beispiel dafür ist Veit*. Der 19-Jährige galt lange als Problemschüler, und erst nach vielen, auch für Veit strapaziösen Schulsituationen wurde bei ihm eine Lernbehinderung diagnostiziert. Für ihn zu spät: Veit beendete die Schule ohne Abschluss. Erst als die Arbeitsagentur Veit an ein öffentlich gefördertes, gastronomisches Ausbildungsprogramm des SOS-Kinderdorf e.V. vermittelte, gab es für ihn wieder einen Lichtblick.
Junge Menschen wie Veit unterstützt SOS-Kinderdorf deutschlandweit mit verschiedenen Angeboten im Bereich Bildung. Der Verein betreibt nicht nur unterschiedliche Ausbildungs‑, Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramme, sondern ist auch in Schulen mit Unterstützungsleistungen präsent.
Hilfe, die wirkt
Alleine im vergangenen Jahr hat SOS-Kinderdorf so 4.446 junge Menschen in berufsorientierten Angeboten unterstützt. Schulbezogene Hilfen wurden im Jahresverlauf insgesamt 528.586 Mal genutzt. Bundesweit finden in 26 der 39 Einrichtungen schulbezogene oder berufsorientierte Hilfen statt. Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte nehmen die Angebote an: Rund 44.000 Mal im Monat nutzen sie die schulbezogenen Angebote. Zu den Projekten zählt die Schulsozialarbeit an Schulen, präventive Jugendprojekte sowie intensive Betreuung wie Nachhilfe.
Der Aspekt der Bildung und Selbstbefähigung spielt auch eine große Rolle in den anderen Angeboten von SOS-Kinderdorf. Ziel ist es, den betreuten Menschen das Rüstzeug für ein gelingendes Leben mitzugeben: durch Hilfe zur Selbsthilfe. Die Pädagog:innen in den Einrichtungen vor Ort begleiten Mütter, Väter oder Familien und ihre Kinder von Anfang an in Mütter- und Familienzentren. Neben der Frühförderung stehen zahlreiche offene Angebote den Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern zur Verfügung. Die Erziehungs- und Familienberatung hilft beispielsweise Familien bei ganz konkreten Fragestellungen zur Erziehung genauso wie bei schwierigen und langwierigen Familienkonflikten. Neben diesen zahlreichen offenen und ambulanten Angeboten bieten die SOS-Kinderdörfer Kindern, deren leibliche Eltern sich aus verschiedenen Gründen nicht um sie kümmern können, ein Zuhause in einem familiären Umfeld. Jugendliche wachsen in Jugendwohngemeinschaften auf. Ebenso gehören zum SOS-Kinderdorf e.V. die Dorfgemeinschaften für Menschen mit geistigen und seelischen Beeinträchtigungen. In Deutschland erreichen die 39 Einrichtungen mit den über 800 Angeboten rund 109.500 Menschen in erschwerten Lebenslagen. Weltweit finanziert der deutsche SOS-Kinderdorfverein 173 SOS-Einrichtungen in 29 Ländern.
Stiften und Mitwirken

© SOS-Kinderdorf e.V. / Foto: Sebastian Pfütze
Die Arbeit bei SOS-Kinderdorf hat viele Facetten. Hilfe wird in allen Angeboten sowohl im In- als auch im Ausland benötigt. Somit haben Stiftungen viele Möglichkeiten, die betreuten Kinder, Jugendlichen, Familien, behinderten und älteren Menschen zu unterstützen. Gemeinsam wird ein passendes Projekt gesucht, das den Schwerpunkten der jeweiligen Stiftungsarbeit entspricht. Für die Stiftungen ist es jederzeit möglich, ein gefördertes Projekt zu besuchen, einen Ergebnisbericht zu erhalten oder andere Wünsche zu besprechen. SOS-Kinderdorf geht verantwortungsvoll und sorgfältig mit Spendengeldern um. Stiftungen können sich darauf verlassen, dass ihre Mittel da ankommen, wo sie gebraucht werden. Die Bandbreite an Projekten im In- und Ausland ist groß. Alle Angebote haben eins gemeinsam: Sie helfen jungen Menschen und ihren Familien in Deutschland und weltweit.
Präsent trotz Pandemie
Durch dieses hohe Engagement ist es auch möglich, Kinder und Jugendliche in Krisensituationen aufzufangen. So konnte SOS-Kinderdorf auch reagieren, als während der Coronapandemie Schulschließungen und Online-Unterricht vielerorts für Probleme sorgten und Familien an ihre Belastungsgrenzen kamen.
Veit beispielsweise bekam Einzelstunden mit einem Förderlehrer des SOS-Kinderdorfs, um ihn beim Online-Unterricht der Berufsschule zu unterstützen. Und auch wenn er noch heute Nachholbedarf aus der Zeit der Schulschließungen hat, könnte er mit viel Fleiß seinen Abschluss im kommenden Jahr trotzdem schaffen.
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