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Token: Bezahlbare Diversifikation im Portfolio mit Sachwertanlagen

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2018 hatte das Wall Street Journal bei der Veröffentlichung der profitabelsten Investitionen des Jahres eine Überraschung parat. Während S&P 500 um 5,1 und DAX um 18,3 Prozent fielen, lagen Collectibles — Investments in Kunst oder andere Sachwerte — im Schnitt um 10,6 Prozent im Plus. Solche Luxus-Investments können sich nur die wenigsten leisten. Bis jetzt. Denn eine Lösung haben FinTechs wie Finexity und Timeless gefunden. Sie zerlegen die Sachwerte in viele digitale Teile. So können InvestorInnen mit kleinem Budget mitmachen und vom möglichen Wertzuwachs profitieren.  

Diamanten für alle – die Demokratisierung von Luxusgütern 

Um die Sachwerte für alle „kaufbar“ zu machen, nutzen die Unternehmen Blockchain Technologie. Sie erwerben zum Beispiel einen Siebdruck von Warhol und teilen ihn in 1.000 digitale Anteile, sogenannte Token. Ab 50 Euro sind registrierte Anleger:innen. „Wir demokratisieren eine ganze Assetklasse, von der früher nur Wohlhabende profitieren konnten“, sagt Jan Karnath, CEO von Timeless. 

Über Token in Sachwerte investieren – wie funktioniert das?  

Wer einen 50-Euro-Token kaufen möchte, registriert sich zuerst beim Anbieter und eröffnet ein sogenanntes Wallet. Als Nächstes gilt es den Sachwert auszuwählen und den Anteil in Form des Tokens zu kaufen. Dieser wird folgend ins Wallet übertragen.  

Dann heißt es abwarten. Geld fließt, wenn die Anbieter, das Objekt zum bestmöglichen Zeitpunkt gewinnbringend verkauft haben. Anlegende haben keinen Einfluss darauf, wann das Objekt verkauft wird. Verkaufszeitpunkt und ‑preis bestimmen die Emittenten. „Wir prüfen täglich, ob es Exit-Möglichkeiten im Interesse der Anleger gibt“, erklärt Paul Huelsmann, CEO und Gründer von Finexity. „Verkauft wird, wenn es ein gutes Angebot gibt.“ Ausnahme können manche Immobilien-Invests sein, die vor Verkauf regelmäßige Einnahmen durch Mieten bringen. 

Wer den Verkauf nicht abwarten will, hat die Möglichkeit, die Token auf dem sogenannten Sekundärmarkt einer Plattform zu handeln. Ob ein Trade mit einem anderen registrierten Mitglied zustande kommt, hängt von Angebot und Nachfrage ab.   

Digitale Sachwertanlagen – tokenisierte Schuldverschreibung und Bruchteileigentum  

Die zwei großen Player beim Thema Tokenisierung und Sachwertanlage mit kleinem Geld sind aktuell die Fintechs Finexity und Timeless.  

Finexity: Die Finexity AG ist ein Hamburger Unternehmen, das via Blockchain-Technologie unter anderem in Investments wie Fine Wine, Kunst, Diamanten, Classic Cars und Immobilien via App oder Homepage anbietet. Finexity splittet in 1 Euro Token. Das Mindestinvestment liegt bei 500 Anteilen und damit 500 Euro. Die Anlegerinnen und Anleger erwerben kein Bruchteilseigentum. „Bei unserem Produkt handelt es sich um Schuldverschreibungen, die es dem Anleger ermöglichen, wie ein Eigentümer von dem Vermögenswert zu profitieren“, erklärt Huelsmann. Vorteil dabei sei unter anderem, dass der Anleger im Rang über dem Eigenkapital der Emittentin stehe. Finexity investiert in jeden Vermögenswert, um die gleichen Interessen mit den Anlegern zu verfolgen. Lediglich bei Immobilienprojekten hebeln die Emittentinnen mit Fremdkapital von der Bank. „Hier steht die Bank im ersten Rang.“ Die Anleger:innen würden bei einer Pleite erst nach der Bank, aber vor dem Eigenkapital der Emittentin befriedigt. Im Vergleich zum Direktkauf ist der Eigenkapitalanteil ein weiterer Schutz für die Anleger.   

Timeless: Hinter App und Plattform von Timeless steht die New Horizon GmbH. Mitglieder erwerben Bruchteilseigentum, das in Form von Token auf einer Blockchain dokumentiert wird. Ab 50 Euro kann man hier in sehr unterschiedliche Collectibles investieren – von der Kelly Bag über Pokémon Sammelkarten bis zum Bühnenoutfit von Lady Gaga. Bei Timeless wird eine Anlegerin zur Bruchteilseigentümerin. Mit dem Kaufvertrag wird der Anteil vertraglich auf die Käuferin überschrieben. Geht der Marktplatz pleite, wäre ihr Geld vor dem Zugriff des Insolvenzverwalters geschützt.  

Digitale Sachwertanlagen – was kostet das? 

Bei Finexity sind Ankauf, Verkauf und Handel nach eigenen Angaben gebührenfrei. „Auch die Sekundärmarktkäufe- und Verkäufe sind aktuell kostenfrei“, sagt Huelsmann. Auslagen für Expertisen, Lagerung, Versicherungen, Vermittlungsprovisionen werden als Gebühr von der Performance abgezogen. Der Verkaufsgewinn wird 80:20 zwischen Anleger:innen und dem Unternehmen aufgeteilt.  

Bei Konkurrent Timeless ist nach eigenen Angaben beim Kauf eine einmalige Servicepauschale von zwei Prozent zu entrichten und eine Managementgebühr, welche zwischen ein und sechs Prozent beträgt. 

„Ein Produkt für Spekulanten“ – Verbraucherschützer sind kritisch bei Anlage in Sachwerten 

Mehr als skeptisch stehen Verbraucherschützer dem Thema gegenüber. Merten Larisch, Teamleiter Altersvorsorge‑, Geldanlage- und Immobilienfinanzierungsberatung bei der Verbraucherzentrale Bayern e.V., hält wenig von solchen Investments. Zu unflexibel, zu intransparent und mit zu hohen Kosten behaftet. Er warnt davor, leichtfertig Geld zu investieren, nur weil ein Objekt interessant ist. „Man muss verstehen, in was man investiert“, so der Anlageexperte. Oft sei gar kein Eigentum verbrieft. „Sie kaufen dann über Umwege Schuldverschreibungen an einer Dienstleistung“, so Larisch. Er sieht hier eher ein Produkt für Spekulanten. 

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