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Tanja Fröhlich-Israng: Wie sich der Berufsalltag mit Kind bewältigen lässt

©Pekic/iStock
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Bereits 2015 hat Tanja Fröhlich-Israng einen Leitfaden für werdende Mütter geschrieben: „Kind und Karriere“. Dabei geht es der Autorin und zweifachen Mutter nicht um Überzeugungsarbeit für diese Lebensform, sondern vor allem um die Bewältigung des Alltags. Wir haben sie gefragt, wie das gelingt.

Von Sabine Hildebrandt-Woeckel

courage-online.de: Ihr Buch ist vor sieben Jahren erschienen und noch erhältlich. Ist es immer noch aktuell?

Tanja Fröhlich-Israng: Das Thema „Kind und Karriere“ ist für Mütter heute genauso aktuell wie 2015. Und ich denke nicht, dass sich daran etwas ändern wird. Es ist eine persönliche Entscheidung, eine Abwägung, welchem Bereich im Leben zu welchem Zeitpunkt Priorität eingeräumt wird. 

Was war Ihre Motivation, das Buch zu schreiben?

Wenn ich im ersten Lebensjahr unseres Kindes nach etwas gesucht und es dann irgendwann gefunden hatte, habe ich so oft gedacht: Warum wusste ich das denn nicht? Ich wollte anderen „Erstlingsmüttern“ einfach Impulse geben, wie der Alltag erleichtert werden kann, damit auch für intensive Familienzeit und berufliche Zufriedenheit und Entwicklung Raum ist. 

Können Sie uns vielleicht ein Beispiel nennen?

Gerne. Was ganz Einfaches: Mittlerweile sind Kochboxen etabliert. Das familiäre Thema Einkaufen kann damit gelöst werden. Andere wichtige Tipps: outsourcen, beispielsweise durch eine Haushaltshilfe, sich bei Kaufentscheidungen auf das Wissen anderer verlassen, also auf Testergebnisse oder Tipps von anderen Eltern, ein Dorf schaffen …

Ein Dorf schaffen?

Ja, es braucht ein „Dorf“, um ein Kind großzuziehen. Im ersten Jahr sollte sich „das Dorf“ auf wenige, vertraute Menschen beziehen. Später lässt es sich erweitern. Mit Vollmachten für andere Eltern gegenüber Kita oder Schule beispielsweise kann man sich gegenseitig beim Abholen oder Bringen aushelfen – auch ad hoc, wenn die Arbeit doch mal länger dauert. Auch das war übrigens eine Motivation, das Buch zu schreiben: dem schlechten Gewissen vorzubeugen.

Sie meinen das ungute Gefühl, das viele Mütter haben, wenn sie nicht immer da sind und der Beruf mal Vorrang hat? 

Ja, das ist eigentlich meine wichtigste Botschaft, die ich auch für mich selbst geschrieben habe: dem eigenen Bauchgefühl zu vertrauen. Es gibt eine Weisheit: „Geht es der Mutter gut, geht es dem Kind gut.“ Fühlt eine Mutter sich wohl, dann haben sowohl das Kind, die Familie als auch die Karriere gute Voraussetzungen, sich gut zu entwickeln. Aber das größte Hindernis ist ein Kompromiss, der gegen die eigene Intuition geschlossen wird, wenn es um das Wohl der Kinder geht. Und das ist auch gut so.

Was ist für Sie der wichtigste Aspekt in Sachen Vereinbarkeit von Familie und Beruf?

Das sind zwei Aspekte, die eng miteinander verwoben sind. Das Loslassen: Wir haben nicht alles in der Hand, wir können nur so viel tun, wie wir in eben der Situation tun können. Wenn also die lang geplante Dienstreise aufgrund einer Erkrankung des Kindes abgesagt werden muss, dann ist das so.

Und zweitens?

Den Ursachen des schlechten Gewissens nachgehen. Wenn ich weiß, wo genau die Ursuppe der Schuldgefühle steckt, dann kann ich dem bewusst entgegenwirken. 

Das ist aber nicht immer einfach. 

Nein, aber es gibt Beratungen und Coaching-Angebote. Ich bin ein großer Fan davon, sich Hindernissen mithilfe beratender Begleitung zu stellen – und sehe auch in meinem Kreis erfolgreicher berufstätiger Frauen, dass es hilft. Denn eine der größten Stolperfallen ist die Überforderung, die aus dem Wunsch resultiert, es allen recht machen zu wollen.

Alle weiteren Informationen zu Kind und Karriere gibt es im Courage Magazin. Hier geht es zum Shop.

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