Ceicillia Dita ist 25 Jahre alt und stammt aus Indonesien. In Deutschland ist sie seit sieben Jahren. Der neunzehnte Teil der courage-online.de Serie „Superheldinnen“.
Von Matthias Lauerer
Spricht man sie auf ihr neues Heimatland an sagt sie: „Ich bin seit 2015 in Deutschland, weil ich früher immer davon gehört hatte. Deutschland ist ein großes Land und Europa ein guter Kontinent. Außerdem ist es gut für mein Studium. Viele berühmte Künstler kamen aus Europa. Seitdem ich Kind war, las ich viele Bücher über europäische Künstlerinnen, zum Beispiel über Leonardo da Vinci oder Ludwig van Beethoven. Auch die Malerei von da Vinci fand ich toll und die Mona Lisa finde ich wunderbar.“ Ceicillia hat eine Familie und stammt aus dem Süden der indonesischen Hauptstadt Jakarta. „Ich habe einen kleinen Bruder, der ist heute 13 Jahre alt.“ Was sie bedrückt, ist die lange Flugzeit zurück in die Heimat, denn die dauert „19 Stunden“, wie sie sagt.
Preis gewonnen
Mit dieser zarten Liebeserklärung an den Kontinent beginnt das Gespräch mit Ceicillia. Aus ihr sprudelt es nur so hervor. „Ich bin 25 Jahre alt und studiere Fotografie, bin im siebten Semester und fotografiere bereits seit 12 Jahren.“ Alles begann mit einer Pocketkamera der Mama. Die Nikon D 3100 war ihre erste Kamera. Dann nimmt sie an einem Wettbewerb namens „Rough Life“ teil. Später ruft sie der Veranstalter an und sagt: „Du hast gewonnen.“ „Ich war richtig schockiert, denn gewonnen hatte ich noch nie.“ Als Preis gewinnt sie ihre „erste richtige Kamera, die ich bis heute benutze.“ Es ist eine Nikon D7000. Damit keimt in ihr die Idee, Fotografie zu studieren.
München als erste Anlaufstelle

Ceicillia Dita, privat
„Deutsch habe ich gelernt, bevor ich nach Deutschland kam.“ Das gelingt ihr mit einer Privatlehrerin von Ende 2014 bis Ende 2015. Sie landet in München und sagt heute dazu: „Ich war auf einer Sprachschule der LMU und die Stadt ist sehr speziell. Bei einer deutschen Familie habe ich zehn Monate gewohnt und die Sprache und Kultur gelernt.“ Mit ihnen hat sie bis heute Kontakt.
18 Monate in Nordhausen
Das Problem: Ihr Schulzeugnis wird leider nicht anerkannt und deswegen führt sie ihr späterer Weg auf ein Studienkolleg nach Thüringen. „Das war eine große Änderung von München nach Nordhausen, weil der Ort sehr klein ist. Dort habe ich Geisteswissenschaften studiert.“ Zu unserem Nationalhelden sagt sie: „Goethes Faust war sehr schwierig.“ Heute verdient sie ihr Geld „in einem Asiamarkt in Bochum“. Früher gab es das Geld von ihrem Sperrkonto und das kam von ihren Eltern. Hintergrund: Wer in Deutschland mit einem Visa leben will, muss sich zuvor um so ein Konto bemühen, das peu a peu eine bestimmte Summe abgibt. Über „la plata“ sagt sie: „Geld ist für mich wichtig, den Lebensunterhalt und für das Foto-Equipment.“
Der Traum von NG
„Natürlich möchte ich als Fotografin im Bereich Fashion oder Dokumentary arbeiten und es bis zu ´National Geographic´ schaffen. Das ist ein Kindheitstraum, aber mein Portfolio ist noch nicht so stark.“ 2021 wurde einer ihrer Arbeiten im „Tagesspiegel“ veröffentlicht. Weiter sagt Ceicilia: „Mein Leben ist eine gute Entscheidung, weil es viele Möglichkeiten gibt, hier meine Leidenschaften zu leben. Das Wetter finde ich okay und angenehm für mich.“
Und die Zukunft? „In 20 Jahren möchte ich mein Leben verbessern und viel von den Menschen lernen, weil sich die Welt entwickelt und wir unsere Gedanken formen müssen“. Ihr Credo lautet: „Be humble to everyone!“
In der courage-online.de-Serie „Superheldinnen“ stellen wir regelmäßig Frauen vor, die ihr augenscheinlich „ganz normales“ Leben wie eine Superheldin meistern. Wir zeigen die ganz persönlichen Lebensläufe, sprechen über Finanzbildung und wollen Mut machen: Jede Frau ist eine Superheldin!
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