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Selbstständig werden: Soll ich es wagen?

Coaching
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Eigene Ideen verwirklichen statt fremdbestimmt arbeiten. Selbst entscheiden, wo’s langgeht. Die meisten, die sich selbstständig machen, erfüllen sich damit einen Traum. Ihre Vision steht meist fest – nur der Weg dorthin ist häufig voller Fragezeichen. Courage-online.de sagt, wo es Antworten gibt.  

Von Gisela Haberer

Was kann ich? Was will ich? Was brauche ich? Die Antworten auf diese drei Fragen stecken den Rahmen ab, wofür es beim Schritt in die Selbständigkeit Unterstützung braucht. Sich zunächst des eigenen Könnens bewusst zu werden, hilft zugleich, die Eignung für das Vorhaben an sich zu klären. Eine ehrliche Antwort bringt aber auch zutage, woran es noch fehlt. Das eigene Ziel dann genauer ins Auge zu fassen, führt unweigerlich zu Fragen nach diesem oder jenem Detail. Die ersten beiden Antworten schaffen so die Grundlage, um die dritte zu klären. Erst wer seinen Bedarf genau benennen kann, kann zielgerichtet nach passenden Ansprechpartner:innen suchen. Und das ist gut so, denn die Auswahl an Beratungsmöglichkeiten ist groß. 

Guter Rat aus der Ferne

„Zu welchem Thema brauchst Du Beratung? Wo gründest Du?“ fragt die Gründerplattform, eine Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums und der staatlichen Förderbank KfW. Nach diesen beiden Angaben werden „Gründungsprofis“ ermittelt, die bereit sind via Internet kostenfrei Fragen zu beantworten oder Feedback zu geben, etwa zu einer Geschäftsidee. Als Vorbereitung oder Ergänzung bietet die Plattform Online-Tools zu den vier Schritten „Einsteigen – Planen – Finanzieren – Gründen“. Einen direkten Draht bietet die Hotline zur Existenzgründung des Bundeswirtschaftsministeriums. Hier wird über Förderprogramme, Gewerberecht und Beratungsangebote informiert: 030–340 60 65 60.   

Guter Rat vor Ort

In der Regel finden sich kompetente Anlaufstellen in der Nähe. Die Gründerplattform listet ihre Partner, die Beratung oder Finanzierung anbieten, nach Bundesländern auf, darunter Hochschulen und Gründerzentren. Gratis Informationen gibt es grundsätzlich auch von Industrie-und Handelskammern sowie Handwerkskammern. Wer freiberuflich tätig werden will, kann sich an das Institut für Freie Berufe wenden. Auch viele Berufsverbände bieten Informationen zu Gründungen an. Die bundesweite Gründerinnenagentur (bga) informiert speziell über Beratungsangebote für Gründerinnen und Unternehmerinnen. Die Ämter für Wirtschaftsförderung der Kommunen und Kreise unterstützen bei Standortsuche und Umsetzung.    

Gruppenberatung: meist kostenfrei

Unabhängig von der Geschäftsidee gibt es oft auch allgemeinere Fragen zu klären, etwa rund um die Absicherung oder zur Finanzierung. Zu solchen Themen bieten zum Beispiel die Agenturen für Arbeit, die IHK und berufliche Fortbildungszentren regelmäßig Vorträge, Workshops und Coachings an, meist kostenlos. Der Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland (VGSD) veranstaltet Tagesseminare und Crashkurse zu grundlegenden Fragen für Gruppen von sechs bis zwölf Personen. Gegen Gebühr kann jeder und jede teilnehmen. Mitglieder erhalten einen Preisnachlass.  

Einzelberatung: meist kostenpflichtig

Manchmal lässt sich in Gruppen-Coachings nicht alles klären, etwa wenn eine gute Geschäftsidee Geheimhaltung braucht. Dann hilft ein professionelles Einzelcoaching weiter. Das kostet in der Regel, die Stundensätze liegen häufig über hundert Euro. Bei einer persönlichen Begleitung von der Idee bis zum fertigen Businessplan addiert sich das leicht auf vierstellige Beträge. Wer sich aus der Arbeitslosigkeit heraus selbständig macht, erhält dafür unter Umständen einen Zuschuss von der Agentur für Arbeit. 

Beratungszuschuss: Vor der Gründung

Alle Bundesländer fördern Beratung auf dem Weg zur Gründung – jedes auf seine Weise. So gibt zum Beispiel Baden-Württemberg Beratungsgutscheine aus, Mecklenburg-Vorpommern Bildungschecks, Sachsen-Anhalt Zuschüsse. Bayern, Berlin, Brandenburg und Bremen fördern Coachings. Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland haben eigene Beratungsprogramme. Brandenburg unterhält zudem einen Lotsendienst. Das Existenzgründungsportal des Bundeswirtschaftsministeriums gibt einen Überblick über die Länderprogramme.  

Beratungszuschuss: Nach der Gründung

2022 gibt es noch ein Förderprogramm des Bundes für junge Unternehmen, allerdings nur solange die Mittel reichen. Kleine und mittlere Unternehmen, die nicht länger als zwei Jahre am Markt sind, erhalten einen Zuschuss für eine externe professionelle Unternehmensberatung. Maximal werden Kosten in Höhe von 4.000 Euro bezuschusst. Die Höhe des Zuschuss reicht je nach Region von 50 bis 80 Prozent. Beantragt wird der Zuschuss vorab und zwar beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA. Für die BAFA-Förderung zugelassene Unternehmensberater sind über die Initiative „Deutschland startet“, einem Netzwerk von Gründungsberater:innen, zu finden.  

Coaches finden

Die Berufsbezeichnung „Coach“ ist nicht geschützt. Jeder kann sich so nennen und so gut wie alles darunter anbieten. Daher ist Vorsicht auf der Suche nach einem Coach geboten. Expert:innen mit eigener Gründungserfahrung, etwa Unternehmensberater:innen und Marketingberater:innen, sind über den Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland zu finden und zwar nach Postleitzahl. Beim Deutschen Bundesverband Coaching (DBVC), der Coaches auch zertifiziert, lässt sich die Suche zudem nach grundlegenden Aspekten filtern, etwa nach Alter, Erfahrung, Kompetenzen und Ort. Sobald die Beratung gefördert wird, sind meist nur bestimmte Beraterinnen und Berater zugelassen. Darüber geben entweder die Coaches selbst Auskunft oder eigene Register der Geldgeber. Für Förderung zertifizierte Berater:innen lassen sich auch über die Initiative „Deutschland startet“ finden. Übrigens: Die meisten Coaches bieten ein kostenfreies Gespräch zum Kennenlernen an. Dabei lässt sich prüfen, ob die Chemie stimmt – ein wichtiger Faktor für die Zusammenarbeit.

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