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Schufa: Wofür ist sie da und wie ermittelt sie unsere Bonität?

Die Schufa gibt Auskunft über unsere Kreditwürdigkeit
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Die Schufa, die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, gilt als wenig beliebt. Bringen wir etwas Licht ins Dunkel, wofür sie da ist. Stichwort: Kreditwürdigkeit. 

Von Antje Erhard

Die Schufa ermittelt unsere Bonität sprich: unsere Kreditwürdigkeit und die Möglichkeit, dass wir Zahlungen nicht leisten können. Auf dieser Basis lassen Unternehmen uns online shoppen oder Rechnungen erst nach 30 oder gar 100 Tagen zahlen, gewähren uns Banken Kredite. 9.500 solcher Vertragspartner hat die Schufa – vom Finanzinstitut über Leasing-Unternehmen bis hin zu Versandhändlern. 

Das Verfahren zur Berechnung ist geheim. Das schürt einerseits das Misstrauen: Immer wieder wird der Schufa Intransparenz vorgeworfen. Es sorgt andererseits aber auch dafür, dass das System nicht manipuliert wird. Grundsätzlich setzen sich die Daten zusammen aus Positiv- wie Negativ-Merkmalen. Positiv wäre, einen Kredit vorzeitig zurückzuzahlen, negativ wären Mahnbescheide oder auch viele Kredit-Anfragen etc. Aber grundsätzlich gelten auch Kredite und Leasing-Verträge als positiv, weil sie dich als positive Schuldnerin ausweisen. 

Schufa-Basis-Score zwischen 0 und 100 Prozent

Der Basis-Score ergibt sich aus allen Daten, die die Schufa über uns gespeichert hat. Er hat einen Prozentsatz zwischen 0 und 100 Prozent, wobei 100 nicht zu erreichen sind. Das liegt daran, dass niemand garantieren kann, dass eine Zahlung nicht doch ausfällt. Das sind allerdings statistische Wahrscheinlichkeiten – sie haben nichts mit dir als Person zu tun. 

Ein Wert bis 97,5 Prozent steht für ein sehr geringes Ausfallrisiko, bis 95 Prozent für ein geringes bis überschaubares Risiko. Zwischen 90 und 95 Prozent ist das Risiko zufriedenstellend bis erhöht, bis 90 Prozent deutlich erhöht bis hoch. Ein Wert zwischen 50 und 80 Prozent signalisiert ein sehr hohes Ausfallrisiko und unter 50 Prozent ein sehr kritisches Risiko. Alle drei Monate wird der Score überprüft. 

Darüber hinaus gibt es Branchenscores zum Beispiel für Telekommunikationsunternehmen. Weil Risiken ja unterschiedlich hoch sind – etwa die Wahrscheinlichkeit, einen Mobilfunkvertrag zu bedienen oder einen Bankkredit. 

Je höher der Score, desto besser die Bonität

Grundsätzlich gilt: Je höher der Score, desto besser die Bonität. Man kann aber nicht allgemein sagen, welchen Score welche Anbieter bzw. Unternehmen erwarten, um einen Mobilfunkvertrag mit uns zu schließen oder uns ein Darlehen zu gewähren. Das ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Ein guter Schufa-Score kann aber Kredit-Konditionen erheblich verbessern.  

Zu spät gezahlte Raten für Kredite, Meldungen über zu spät gezahlte Rechnungen, überzogene Konten belasten den Score. Aber auch weiche Kriterien wie häufige Wohnungswechsel und unser Alter. Ältere Menschen gelten als kreditwürdiger. Dabei sind aus Sicht der Schufa Menschen um die 50 am attraktivsten. 

Der Score lässt sich aber, wenn er nicht gut genug ist, verbessern. Raten sollte man immer pünktlich zahlen, Rechnungen ebenso. Nicht genutzte Konten lieber kündigen – der Score wirkt sich auch negativ auf die Anzahl von Konten aus. Außerdem empfiehlt es sich, die Einträge regelmäßig zu überprüfen. Auch hier gibt es Fehler. 

Grundsätzlich lässt sich darüber streiten, wie aussagekräftig Daten der Vergangenheit sind. Einige Daten werden nach gewissen Zeiträumen wieder gelöscht – dazu ist die Schufa gesetzlich verpflichtet. Dazu gehören Kreditanfragen, die nur 12 Monate einsehbar sein dürfen und Informationen über Kredite, die nach drei Jahren gelöscht sein müssen. Einsehbar sind die Daten in der Schufa-Selbstauskunft. Es gibt die Möglichkeit, die Einsicht kostenfrei zu beantragen, aber es gibt auch eine gebührenpflichtige, detailliertere Auskunft. 

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