Es gilt als effizienter und ist schon lange nicht mehr Luxusgut der Star-Riege Hollywoods. Das Personal Training. Teuer und überbewertet oder eine lohnende Investition in sich selbst?
Von Ines Baur
Beim Thema Investieren denken viele an Aktien, Altersvorsorge und Sparpläne. Doch nicht nur hierhin sollte Geld fließen, sondern auch in die eigene Gesundheit. Wellness, Massagen, Ernährung und Achtsamkeit sind nach wie vor im Trend. Und dann gibt es da noch ein weiteres Thema: Sport. Der ist zwar anstrengender als ein Sauna-Gang, gilt aber als Gesundheitsprophylaxe schlechthin.
Mehr als neun Millionen Menschen trainieren und schwitzen hierzulande in Fitness Studios. Oder haben zumindest einen Vertrag in einer der knapp 10.000 Mucki-Buden. Wie effektiv ein Training ist, hängt nicht zuletzt von der Eigeninitiative ab. Fehlt das Engagement, macht selbst das schickste Studio Rücken nicht gerade, Bizeps größer oder die Kondition besser. Wer gerne möchte, aber den inneren Schweinehund nicht besiegt, könnte es mal mit Personal Training probieren.
Personal Training: Coach statt Couch
Beim Personal Training handelt es sich um ein eins-zu-eins Training. Der persönliche Coach erstellt einen individuellen Trainingsplan, kontrolliert, trainiert und motiviert. Für Berufstätige hat das Personal Training den großen Vorteil, dass es zeitlich und örtlich flexibel ist. Es kann zuhause, im Büro, im Freien, online oder in einem Fitnessstudio stattfinden. Trainerinnen und Trainer richten sich nach dem Terminplan der Kundschaft. Geht es sich nicht anders aus, ist eine Trainingseinheit auch mal früh morgens oder spät abends.
Kein Grund für Berührungsängste
Soll ich oder soll ich nicht? Vor dem ersten Kontakt mit einem professionellen Trainer sind viele Frauen verunsichert. Nicht wenige fürchten, dass die Zusammenarbeit mit dem Profi für sie peinlich werden könnte. Dass sie nicht sportlich genug sind. Diese Sorge ist unbegründet. Denn erstens sind zertifizierte Fitnessprofis darauf geschult, mit Kunden jedes Fitnessniveaus zu arbeiten. Zweitens verdienen sie ihr Geld mit dem Training. Und drittens freut man sich gemeinsam über erzielte Erfolge.
Für wen eignet sich Personal Training?
Die sportlichen eins-zu-eins Sessions eignen sich für sportliche Menschen ebenso wie für unsportliche. Für Personen mit körperlichem Handicap oder medizinischer Vorgeschichte. Für Männer und Frauen jeder Altersgruppe, Unternehmerinnen mit engem Terminkalender und natürlich Leuten mit Motivationsproblemen. Adipositas-Patientinnen, die ungern in einer Gruppe trainieren, sind beim Personal Training gut aufgehoben.
Mehr als Bauch-Beine-Po
Hinter Personal Training steckt mehr als Idealmaße. Gutes Training richtet sich nach individuellen Zielen und gesundheitlichen Aspekten. Je nach Coach ist alles geboten: vom schweißtreibenden Boot-Camp, über Trampolinspringen, Boxen, Gewichte stemmen, Indoor- und Outdoor Training bis zur persönlichen Yoga-Session. Welches Training es sein und welche Ziele erreicht werden sollen, stecken Coach und Trainierende miteinander ab.
Was kostet ein Personal Training?
Ja, regelmäßiges Personal Training ist definitiv teurer, als der Monatsbeitrag im Fitnessstudio. Coaches verlangen im Schnitt 50 bis 150 Euro pro Trainingseinheit, meist 60 Minuten. Nach oben gibt es keine Grenze.
Im Preis dabei sind in der Regel ein ausführliches Erstgespräch mit Anamnese. Weiter Anfahrt, Vor- und Nachbereitung des Trainingsplans, Gerätschaften, sowie eine Ernährungsberatung. Einige Trainer bieten 5er, 10er oder 25er Blöcke an, das kann die Stunden günstiger machen. Vor dem endgültigen Start ins Einzeltraining sollte ein kostenloses Probetraining stehen. Immerhin muss bei einer so engen „Zusammenarbeit“ die Chemie stimmen.
Den richtigen Coaches finden
Wer den Begriff personal training googelt kommt auf ungefähr 698.000.000 Ergebnisse (in 0,48 Sekunden). Achtung: Die Berufsbezeichnung Personal Trainer oder Coach ist nicht geschützt. Prinzipiell kann sich jede und jeder so nennen. Um einen Profi zu finden, fragt man welche Ausbildungen Trainerin oder Trainer absolviert haben. Solide Ausbildungen sind etwa ein Studium der Sportwissenschaften und qualifizierte Fortbildungen zum Fitnesstrainer in Kombination mit eigenen Erfahrungen.
Super! Ich finde Personal Training sollte immer Hilfe zur Selbsthilfe sein. Es sollte vermittelt werden, wie man auch richtig allein trainieren kann, sodass Gewohnheiten aufgebaut werden können. Außerdem ist jeder individuell und das sollte sich im Training widerspiegeln 😉
Liebe Laura, vielen Dank für deine Einschätzung! So sehen wir das auch! Liebe Grüße aus der courage-online.de-Redaktion