Die Wissenschaftlerin und Erfinderin Katharine Blodgett ist die erste Frau, die an der englischen Universität Cambridge in Physik promovierte und zudem die Erste, die von der Firma General Electric eingestellt wird. Wir haben uns angeschaut, was sie erfunden hat.
Von Matthias Lauerer
famousscientists schreibt: Während des Zweiten Weltkriegs leistete Blodgett wichtige Forschungsbeiträge für den militärischen Bedarf, zum Beispiel für Gasmasken, Rauchschürzen und eine neue Technik zur Enteisung von Flugzeugflügeln. Ihre Arbeit in der Chemie, insbesondere im Bereich der Oberflächen auf molekularer Ebene, führte zu ihrer einflussreichsten Erfindung: nicht reflektierendes Glas. Ihr „unsichtbares“ Glas verwendete man zunächst für Linsen in Kameras und Filmprojektoren sowie in den Periskopen von U‑Booten, die damit unterhalb der Wasserlinie Ausschau nach dem Feind halten. Auch heute noch ist entspiegeltes Glas für Brillengläser, Autoscheiben und Computerbildschirme unverzichtbar. Aber wer war Katharine Burr Blodgett?
Vater verstirbt früh
Katharine wird am 10. Januar 1898 in Schenectady, New York geboren. Der Papa stirbt durch einen Unfall kurz vor der Geburt. Als sie drei Jahre alt ist, zieht die Familie nach Frankreich und elf Jahre später wieder nach New York City. Mit einem Stipendium macht sie am „Bryn Mawr College“ 1917 ihren Abschluss.
Physik-Doktortitel an der Universität Cambridge
Ihr verstorbener Vater hatte zuvor bei General Electric gearbeitet. Bei einem Besuch wird die Studentin in ihrem Wunsch bestärkt, der Wissenschaft treu zu bleiben. Denn die hat es ihr angetan. Katharine gelingt der Masterabschluss in Naturwissenschaften und dann entwickelt sie sich zu einem Novum: Noch nie zuvor verlieh man einer Frau vor ihr den Physik-Doktortitel an der Universität Cambridge.
Schon wieder die Erste
Dann wieder ein erstes Mal: Nach ihrem Masterabschluss stellen sie die Verantwortlichen als erste Wissenschaftlerin bei General Electric ein. Ihr gelingt die Entdeckung zur Messung transparenter Objekte, später wird daraus nicht reflektierendes Glas, was uns heute noch dient, entwickelt. Dieses erweist sich als sehr effektives Gerät für Chemiker und Physiker und findet sich bis heute in vielen Konsumgütern von Kameralinse bis Bilderrahmen. Das Patent wird ihr unter der Nummer „US2220862 A“ vor 82 Jahren vergeben.
Weitere Erfindungen
Doch Frau Blodgett hat noch mehr Geistesblitze: Während des Zweiten Weltkriegs erfindet sie Nebelwände. Die Rauchschirme retten viele Leben, indem sie die Sicht auf die eigenen Soldaten verhindern. Ihre Arbeit wird anerkannt und sie wird durch viele Preise und Titel ausgezeichnet. 1951 erhält sie die Garvan-Medaille und 1939 die Ehrendoktorwürde des Elmira College. Drei Jahre später dann noch die der Brown University. Sie stirbt am zwölften Oktober 1979. Bei Wikipedia steht über sie: „Die Katharine Burr Blodgett Medal ist ein Preis für Angewandte Physik des Institute of Physics, verliehen für herausragende Anwendungen der Physik in Industrie oder im kommerziellen Umfeld.“ So gerät sie nie in Vergessenheit.
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