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Einfache Dividenden-Strategie: So geht’s

Eine Dividenden-Strategie kann sich lohnen
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Eine Dividenden-Strategie lohnt sich vor allem dann, wenn die ausgewählten Aktien nicht wie Steine ins Bodenlose fallen. Aber wie funktioniert so eine Strategie überhaupt?

Von Antje Erhard

Eine Dividenden-Strategie lohnt sich vor allem dann, wenn die ausgewählten Aktien nicht wie Steine ins Bodenlose fallen. Denn was nützt eine attraktive Dividende von vielleicht fünf oder sechs Prozent, wenn der Aktienkurs 20 Prozent oder mehr einkracht.  

Deshalb ist immer wichtig: Schau, woher eine Dividende kommt: Der operative Gewinn muss nämlich höher sein als die Gewinnbeteiligung – sprich: als die Dividende. Sie sollte von einem Unternehmen nicht aus der Substanz gezahlt werden müssen, nur um die Anteilseigner:innen bei Laune zu halten.  

Andererseits sollte die Dividende nicht zu niedrig sein. Eine Ausschüttungsquote von 25 bis 75 Prozent geglättet über drei Jahre gilt als guter Indikator. Das spricht für ein funktionierendes Geschäftsmodell mit steigenden oder stabilen Erträgen und vernünftigen Kosten. Auch eine Dividende, die über mindestens zehn Jahre kontinuierlich gezahlt wurde, vielleicht sogar erhöht werden konnte, ist ein gutes Zeichen für solides, erfolgreiches Wirtschaften. Es gibt Unternehmen, die seit mehr als 100 Jahre Dividenden zahlen. 

Auswahlprozess

Schau dir zunächst die Branchen an, die für dich bei der Auswahl in Frage kommen: Nach dem GICS-Modell (Global Industry Classification Standard) von MSCI und Standard & Poor’s lassen sich elf Industrien bzw. Sektoren unterscheiden: IT, Finanzen, Basiskonsumgüter und Nicht-Basiskonsumgüter, Gesundheit, Industrie, Kommunikation, Grundstoffe, Energie, Immobilien und Versorger. Es reicht, hier fünf Sektoren und daraus je zwei oder auch drei Aktien auszuwählen. Mit 12 bis 15 Titeln ist ein Depot breit genug diversifiziert und auch als Anfänger:in schaffst du es, den Überblick darüber zu behalten. Dann musst du dich entscheiden, wie global das Portfolio ausfallen soll: Willst du lediglich in deutsche Unternehmen investieren? Oder in Europa? In den USA? Weltweit?  

Streuung auch regional beachten 

Um auch hier der Diversifikation – sprich der breiten Streuung – Rechnung zu tragen, setzen wir auf europäische (und damit auch deutsche Titel) sowie US-Werte. Damit geht noch ein weiterer Vorteil einher: Unternehmen aus Deutschland und Europa zahlen Dividenden überwiegend einmal im Jahr, meist zwischen März und Mai. In den USA ist es hingegen Standard, quartalsweise Dividenden auszuschütten, manche Unternehmen zahlen sogar monatlich. 

Nehmen wir die Sektoren Industrie, IT, Gesundheit, Finanzen und Konsumgüter. Warum diese? Sie enthalten sowohl zyklische wie antizyklische Titel, Growth- und Value-Aktien.  

Alles hängt an der Strategie 

Wichtig ist, dass die ausgewählten Titel zu deiner Strategie und zu deinem Gesamtportfolio passen: Strategie ist immer so ein großes Wort. Das schreckt irgendwie ab. Dabei ist eine Strategie gar nicht schwer: Strategische Fragen sind: Wie lange kann ich investieren, wie viel Rendite erwarte ich? Wie viel Risiko kann ich aushalten? Welche Branchen passen dazu, welche Unternehmen und Geschäftsmodelle kenne ich und habe ich auch verstanden? Und passen die Titel, die ich da jetzt im Auge habe, zum vorhandenen Portfolio? 

Hier gilt es auch und gerade, Klumpenrisiken zu vermeiden: Wenn du zum Beispiel Autotitel oder IT-Werte aus den USA kaufst, aber schon mehrere ETFs hast (zum Beispiel All World, All Country, World), dann sind die mit hoher Wahrscheinlichkeit schon enthalten. Du investierst dann also nochmals in diese Aktien. 

ETFs und Fonds als Alternative 

Wenn du dir die Auswahl einzelner Aktien noch nicht zutraust, sind ETFs oder Fonds mögliche Alternativen: Zu den langfristig erfolgreichen Dividenden-Fonds gehören der DWS Top Dividende (ISIN: DE0009848119) oder der Deka-Dividendenstrategie CF (ISIN: DE000DK2CDS0), die global ausgerichtet sind.  

Große, breit aufgestellte und vergleichsweise kostengünstige Dividenden-ETFs sind der Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield (ISIN IE00B8GKDB10), der iShares STOXX Global Select Dividend 100 (ISIN DE000A0F5UH1) und der SPDR S&P Global Dividend Aristocrats (ISIN IE00B9CQXS71). Das ist allerdings nur eine kleine Auswahl. Zum Thema Dividenden gibt es viele verschiedene Produkte.  

Kriegst du auch bei Investments in ETFs und Fonds Dividenden, wenn es sich nicht um spezielle Dividenden-Produkte handelt? Ja, kriegst du. Du hast bei der Entscheidung für einen Fonds oder ETF ausgewählt, ob er dir die Erträge wie zum Beispiel eben Dividenden ausschüttet, oder ob er diese Erträge wieder anlegt, also re-investiert. Im ersten Fall bekommst du sie in dein Depot gebucht, im zweiten werden sie wieder angelegt. Aber der Fonds oder ETF behält sie nicht – Dividenden gehören den Aktionär:innen. 

Stabilität im Depot 

Dividenden können ein Portfolio stabilisieren – gerade in diesen volatilen Zeiten – und einen Beitrag zur Gesamtrendite liefern. Eine Dividende ist nicht garantiert – sie hängt von der Entwicklung des Unternehmens ab. Aber es gibt Unternehmen, die über Jahre und Jahrzehnte Dividenden zahlen.  

Aristokraten sind schick im Depot 

So genannte Dividenden-Aristokraten sind Unternehmen, die mindestens 25 Jahre lang ihre Gewinnbeteiligung kontinuierlich erhöht haben. Dazu gehören der Getränkehersteller Coca-Cola, der Konsumgüter-Hersteller Colgate-Palmolive sowie die Fast-Food-Kette McDonald’s. 

US-Unternehmen zahlen die Dividenden meist quartalsweise. Manche auch monatlich. Für Anleger:innen werden dann pauschal sofort 30 Prozent Quellensteuer fällig. Dividende wird automatisch an dich ausgeschüttet. Auch die Besteuerung funktioniert automatisch: In Deutschland werden auf Kapitalerträge 25 Prozent Abgeltungssteuer plus Kirchensteuer fällig, wenn der jährliche Freibetrag von 801 Euro (er steigt 2023 auf 1.000 Euro pro Anleger:in) ausgeschöpft ist. 

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