Autofahren und dabei Steuer und Versicherung sparen sowie Vorrechte im Verkehr und Förderungen beim Tanken genießen. Wie geht das denn? Durch den Umstieg auf einen Pkw mit Elektrobatterie.
Von Gisela Haberer
Sonne tanken: Das gelingt mit E‑Autos. Zum Beispiel mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach und über einen Batteriespeicher im Keller. Dann lässt sich der Stromer in der Garage bequem über Nacht aufladen. Vorteil für die Umwelt: Grüner Strom schont das Klima. Vorteil für den Geldbeutel: Der Bund fördert die Anschaffungen über die KfW.
Prämie: auch für die private Ladestation
Der Bund fördert die Anschaffung und Installation privater Ladestationen. Für eine Wallbox mit einer Leistung bis zu elf Kilowattstunden gibt es einen Zuschuss von 900 Euro. Eigentümer:innen und Mieter:innen beantragen die Förderung direkt bei der staatlichen Förderbank KfW. Die Förderung gibt es nur, solange Mittel vorhanden sind. Wegen großer Nachfrage hat der Bund dafür im Sommer 2021 weitere 300 Millionen Euro freigegeben.
Zuschüsse: Auch von Kommunen und Stadtwerken
Neben dem Bund gewähren auch einige Bundesländer und Städte Zuschüsse zur Anschaffung einer Wallbox – teils unter Auflagen. So gewährt zum Beispiel Düsseldorf bis zu 2.000 Euro, aber nur für Haushalte, die ihr Auto mit zertifiziertem Ökostrom oder Solarstrom laden. Einige Stadtwerke fördern den Kauf von E‑Autos, zum Beispiel in Aachen, Marburg und Wuppertal. Nachfragen vor Ort können lohnen.
Steuervorteile für Stromer
Bei der Kfz-Steuer sind Halter:innen von E‑Autos fein raus, bis 2030 sind diese steuerfrei! Auch die private Nutzung eines E‑Dienstwagens kommt steuerlich günstiger. Reine Elektroautos, die weniger als 60.000 Euro gekostet haben, sind nur mit 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises als geldwerter Vorteil zu versteuern. Also nur mit einem Viertel des sonst üblichen Satzes. Auch fürs Stromtanken gibt es Steuervorteile: Wird im Betrieb kostenlos oder verbilligt aufgeladen, geschieht das steuerfrei.
Das gilt neben Firmenwagen auch für Privatfahrzeuge und Elektroräder, die schneller als 25 Stundenkilometer fahren können. Wird im Privathaushalt aufgeladen, sind Pauschalen steuerfrei: gestaffelt von 15 bis 70 Euro im Monat. Die genaue Höhe hängt vom Autotyp (Elektro oder Hybrid) und eventuell zusätzlicher Lademöglichkeit im Betrieb ab. Fallen die tatsächlichen Kosten nachweislich höher aus als die Pauschale, dürfen auch diese als steuerfreier Auslagenersatz erstattet werden.
Kostenvorteile bei der Versicherung
Einige Versicherer bieten für reine Elektro-Pkw günstigere Prämien als für typklassengleiche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Vor Abschluss des Vertrages lohnt allerdings auch ein Vergleich des Kleingedruckten: Sind Akku-Schäden mitversichert? Werden Überspannungsschäden infolge eines Blitzschlags übernommen? Leistet die Versicherung, falls Ladekabel und Adapter beim Aufladen des Autos gestohlen werden? Wie lange wird das Fahrzeug zum Neu- beziehungsweise zum Kaufpreis ersetzt, etwa nach Diebstahl oder Totalschaden? Auf dem Markt sind Tarife mit bis zu 24 Monate Neupreis- und Kaufpreisentschädigung plus allen weiteren abgefragten Leistungen.
Vorteile im Verkehr
Seit 2015 dürfen Kommunen Stromer auf ihren Straßen Privilegien einräumen. Nach dem jüngsten Bericht zum Elektromobilitätsgesetz tun dies weit über hundert Kommunen. Die meisten davon erlauben kostenfreies Parken auf öffentlichen Straßen. Unter Schildern zum Parkverbot heißt es dann „ausgenommen Elektrofahrzeuge“. In gut fünfzig Kommunen zahlen E‑Auto-Fahrer:innen geringere Parkgebühren und in einigen Orten dürfen sie reservierte Busspuren mitbenutzen. Diese Sonderrechte genießen alle Batterie‑, Hybrid- und Brennstoffzellenfahrzeuge, die ein E‑Kennzeichen tragen: Nach den Ziffern ihres Kfz-Kennzeichen steht ein großes „E“.
E‑Autos: Förderungen beim Kauf
Staat und Hersteller gewähren Prämien beim Kauf, aber auch beim Leasing von E‑Autos. Mehr Informationen dazu hier
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