In meiner Kindheit wurde nie über Geld gesprochen. Aktien und Börse galten in meiner Familie als unberechenbar und gefährlich. Ich habe es dennoch geschafft, mein Money-Mindset zu ändern. Und du kannst das auch!
Von Daniela Meyer
Ich bin ein Kind der 80er- und 90er-Jahre, aufgewachsen – wie vermutlich einige von euch – in einer typischen Kleinstadt in Westdeutschland. Erst Wohnung, dann Einfamilienhaussiedlung. Meine Eltern, die Häuslebauer.
In meiner Familie wurde das Geld in Küchenschränken, unter Matratzen und ja, auch in Sofakissen aufbewahrt. Das Verrückteste, was meine Eltern jemals hatten, war ein Sparbuch. Begriffe wie Börse, Aktien, Vermögensaufbau waren Fremdwörter für mich. Ich glaube nicht, dass ich sie in meiner Kindheit jemals auch nur gehört habe. Bei uns wurde so gut wie nie über Geld gesprochen. Bei den Nachbarn übrigens auch nicht. Und bei dir, wie ist deine Erfahrung?
Ich wusste bis ins Erwachsenenalter nicht, was meine Eltern verdienen, was eigentlich ein gutes und was ein geringes Einkommen ist. Geschweige denn, dass man – gerade als Mädchen und Frau – fürs Alter vorsorgen und Geld anlegen muss.
Irgendwie komisch, denn meine Eltern waren beide Lehrer und haben ansonsten großen Wert auf eine gute Bildung bei meiner jüngeren Schwester und mir gelegt. Das Fach Finanzen oder Wirtschaft wurde aber nie durchgenommen – nicht Zuhause am Abendbrottisch und auch nicht in der Schule. Dabei wäre es so wichtig, bereits als Kind eine Finanzbildung zu bekommen. Ich verstehe es auch überhaupt nicht, dass Finanzen und Börse neben Deutsch, Mathe und Geschichte immer noch keinen festen Platz im Lehrplan haben.
Vielleicht liegt es daran, dass in Deutschland das Thema Geld einer No-go-Area gleichkommt. Dabei wäre es in Zeiten von niedrigen Zinsen und drohender Altersarmut, von der vor allem Frauen betroffen sind, extrem hilfreich, offen über Geld, Sparen, Anlagestrategien und Vorsorge zu reden, und – ganz wichtig – auch endlich etwas zu tun. Nur was?
Das habe ich mich auch sehr lange gefragt. Irgendwann als Teenager bei der Geburtstagsfeier meiner Oma Elli – von der ich zum Glück zumindest gelernt habe, wie man ein Haushaltsbuch führt und richtig spart – bekam ich zwischen Kaffee und Kuchen mit, dass irgendein Onkel – „der richtig Ahnung von der Börse hat“ – mit Telekomaktien steinreich geworden ist.
Mein Vater erzählte mir viele Jahre später einmal, dass daraufhin einige unserer Verwandten von der großen Gier gepackt wurden. Völlig kopflos kauften sie – zu dem Zeitpunkt schon völlig überteuerte – Telekomaktien, die kurz darauf komplett einbrachen. Das Ergebnis: Alle verloren viel Geld, teilweise ihre gesamten Ersparnisse fürs Alter. Immerhin weiß ich nun, warum besagter Telekom-Onkel seither auf Familienfeiern nicht mehr gesehen wurde.
Die Börse ist in meiner Familie seither nicht nur ein Fremdwort, sondern der Inbegriff von Gefahr und Unberechenbarkeit. Das Böse schlechthin. Meine Eltern waren gelinde gesagt extrem überrascht, als ich ihnen vor ein paar Jahren erzählte, dass ich mich – nach monatelangen Recherchen und langem Ringen mit mir selbst – dazu entschlossen hatte, Aktien zu kaufen.
Das Kind stürzt sich ins Unglück, das Kind schmeißt sein hart erarbeitetes Geld zum Fenster raus. Aber ein bisschen verrückt war sie ja schon immer. Zum Glück, möchte ich an dieser Stelle anmerken. Denn nur so habe ich es geschafft, meine innere Haltung zum Thema Geld und Vermögensaufbau grundlegend zu ändern.
Mein anerzogenes Mindset zu überdenken und schließlich über Bord zu werden, war nicht leicht. Aber ich habe es geschafft.
Und du kannst das auch schaffen. Denn es ist wirklich nicht schwierig und bedarf kein großes Vorwissen. Alles, was du tun musst, kannst du hier, bei Courage lernen. Wir möchten sowohl unsere persönlichen Erfahrungen als auch unser Fachwissen mit dir teilen. Es ist uns wichtig, dass du etwas für deine Altersvorsorge tust, dass du dir einen Notgroschen zurücklegen kannst oder genug Geld sparst, um dir einen lang gehegten Traum wie beispielsweise eine tolle Reise zu erfüllen. Auch, wenn du etwas für deine Kinder anlegen, deinen Partner bei der Geldanlage mit ins Boot holen oder einen Karriereschritt wagen möchtest, helfen wir dir gern.
Wie hat deine Erziehung deine Einstellung zu Geld beeinflusst? Schreib uns hier!
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