Baseball-Caps trägt heute jeder. Bei prominenten Vorbesitzern können sie richtig teuer werden. Auch extravagante und limitierte Designs lassen die Schirmmützen zu begehrten Sammlerobjekten werden.
Von Fidelis Hannwacker
Als ehemaliger Präsident von Amerika hat Donald Trump sich lautstark selbst vermarktet. Zu seinen erprobten Werbemitteln gehört sein aggressiv rotes Baseball-Cap. Warum? Weil es bleibt, weil es, einmal aufgesetzt, immer sichtbar ist.
Ein von Donald Trump unterschriebenes Baseball-Cap konnte zuletzt bei Hollywood Memorabilia für schlappe 13.126 Dollar erworben werden. Doch auch ohne prominente Vorbesitzer sind Baseball-Caps mitunter begehrte Sammlerobjekte.
Baseball-Caps als Sonnenschutz
Die Geschichte der Schirmmütze beginnt 1858, naturgemäß auf einem Baseballfeld, genauer auf dem „Hometurf“ der Brooklyn Excelsiors. Weil sie die Mannschaft vor der Sonne schützte, setzte sich die Kopfbedeckung mit dem großen Schild rasch durch.
Immer mehr Vereine nahmen diese Baseball-Caps dann in ihre Ausstattung auf. Fast ein Jahrhundert nach der Erfindung wurde sie 1954 schließlich in den offiziellen Dresscode der Major League, der ersten amerikanischen Baseballliga, integriert.
Jetzt entdeckten auch Fans den Kopfputz für sich. Zunächst wollten sie mit Caps ihres Vereins ihre Unterstützung zur Schau tragen. Später übernahmen sie auch Musiker wie die Beastie Boys oder Public Enemy. Bald danach, ob mit flachem oder gebogenem Schild, waren die Kappen in und nicht nur in den USA auf jedermanns Kopf.
Limitierte Designs von Baseball-Caps
Besondere Baseball-Caps können besonders teuer werden. 2016, zur Feier des letzten Auftritts des jüngst verstorbenen Basketballstars Kobe Bryant etwa, schuf die Firma New Era, die übrigens 72.000 Kopfbedeckungen pro Woche herstellt, zwei teilweise mit Schlangenhaut bezogene Caps aus Kaschmir in einer Auflage von jeweils acht.
Besonderer Hingucker: fünf Diamanten auf der Version für 24.000 Dollar oder eine 24, die Rückennummer des Gefeierten, aus 100 Gramm massivem Gold für 38.000 Dollar.
Viel bezahlt wird auch in der Kategorie „Prominenter Träger“. Eine Kappe des Schriftstellers Ernest Hemingway brachte 2016 bei RR Auctions beachtliche 8800 Dollar ein. Und erst Ende vergangenen Jahres schlug das Sportauktionshaus Lelands in New Jersey ein Cap, das Schauspieler Charlie Sheen 1989 in dem Film „Der Indianer von Cleveland“ trug, für gut 14.000 Dollar zu.
Einen großen Preissprung gibt es zudem für Kappen, die von berühmten Baseballspielern getragen wurden. 2012 konnte SCP Auctions, ein auf Sportmemorabilien spezialisiertes Auktionshaus bei Los Angeles, eine Schildmütze der New-York-Yankees-Legende Babe Ruth für 537.000 Dollar zuschlagen.
Knappe 591.000 Dollar, und damit die bis heute höchste Summe für ein Cap, bezahlte ein Fan in der Nacht des 28. Oktobers 2017 beim SCP-Mitbewerber Lelands in New Jersey für eine Kappe, die sein dunkelhäutiges Idol Jackie Robinson auch vor der Sonne, aber primär vor Steinwürfen rassistischer Zuschauer schützen sollte.
Tipps für Sammler
Die Baseball Hall of Fame in dem knapp 2000 Einwohner zählenden Cooperstown im Bundesstaat New York hat auch Caps in ihren Ausstellungsräumen. Warum das Museum genau dort steht? Man nahm irrtümlich an, dass der Sport auf einer nahen Kuhweide „erfunden“ wurde.
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